Gründung und Beitritt zum „Wasserverband Hochwasserschutz Unteres Unterinntal“ vom Gemeinderat in Angath abgelehnt!
ANGATH (nos). In der Sitzung des Gemeinderates in Angath am 31. Jänner wurde die Beteiligung an der Gründung und der Beitritt, auf Grundlage der aktuellen Satzungen, zum „Wasserverband Hochwasserschutz Unteres Unterinntal“ vom Gemeinderat einstimmig abgelehnt.
Seit Spätherbst 2015 wurden der Gemeinderat wie auch die Bevölkerung mehrmals zu Treffen und Projektvorstellungen geladen, so Bürgermeister Josef Haaser in einer Pressemitteilung, die finale Vorstellung im Gemeinderat erfolgte am 29. November des Vorjahres.
Die Gemeinde habe sich eingehend mit der Thematik befasst, erklärt Haaser. So wurde ein Hochwasserausschuss gegründet in dem alle Fraktionen der Gemeindepolitik vertreten seien und auch eigens eine Rechtsexpertise als Entscheidungshilfe eingeholt.
"Angath ist zur Stunde relativ sicher"
Von vorliegendem Projekt sind in Angath die Gemeinde, 24 private Grundbesitzer, die TIWAG und die ASFINAG betroffen. "Bei einer benetzten Fläche von circa 52 Hektar und einer Dammaufstandsfläche von rund 24 Hektar sind insgesamt etwa 76 Hektar betroffen.Die vorliegende Satzung sieht für die Gemeinde Angath eine von 24 Stimmen vor.
Im Verhandlungsweg konnten zwar einige Forderungen gegenüber dem ursprünglichen generellen Projekt durchgesetzt werden, doch die für die Gemeinde essentielle Maßnahmen bei der Innbrücke wurde als nicht notwendig und als nicht machbar befunden und somit abgelehnt.
Angath ist zur Stunde vor Hochwasser relativ sicher. Es gibt nördlich des Inns im bewohnten Gebiet – außer dem Hof Taxacher – laut kommissionierten Gefahrenzonenplan keine gelben und roten Zonen. Die derzeit bestehenden Gefahrenzonen im Bereich Aichat und Giglmair werden in Hinkunft durch die geplanten Maßnahmen aufgrund des Beitrittes zum Hochwasserschutzverband Brixental geschützt. Außerdem bestehen ohnehin für den Staubereich des Kraftwerkes Kirchbichl Verpflichtungen der TIWAG betreffend Hochwasserschutz", führt Haaser aus.
Hochwasserschutz-Verband "bringt uns keinen Vorteil"
Eine Kosten-Nutzen-Analyse, bei der man alle möglichen positiven und negativen Auswirkungen dieses geplanten Vorhabens erfassen und bewerten würde, ergäbe keinen positiven Saldo.Aus diesen Gründen habe sich der Gemeinderat Angath einstimmig gegen den Beitritt zu diesem Projekt ausgesprochen, so der Bürgermeister abschließend.
Im Gegensatz zu anderen Mitgliedsgemeinden des Wasserverbands Unteres Unterinntal hätte die Gemeinde Angath keinerlei finanzielle Leistungen für den Hochwasserschutz erbringen müssen, allerdings die angesprochenen Retentionsflächen zur Verfügung stellen müssen. Nun müsse sich der Wasserverband selbst um Verträge mit den betreffenden Grundeigentümern in Angath kümmern. Auch in den Gemeinden Kundl und Radfeld, wo ebenfalls Retentionsflächen für den Hochwasserschutz geplant wurden, sorgt die Wasserverbandsthematik weiterhin für Missstimmung.
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