Hochwasserschutz betrifft alle

Mehr als 200 Personen gründen den Verein „Hochwasserschutz Tirol“ um Lasten demokratisch zu verteilen.

Die Diskussion um den überarbeiteten Gefahrenzonenplan des Landes ist emotional. Die neu ausgewiesenen Hochwasserschutzzonen und die daraus resultierenden gigantischen Retentionsräume für ein rechnerisches Hochwasser bedeuten für die betroffenen Grundeigentümer einen Wertverlust bis hin zur drohenden Enteignung. Widerstand gegen diese Pläne gibt es von mehreren Seiten.

Der neue gegründete Verein „Hochwasserschutz Tirol“ hat das Ziel Interessen zu bündeln und fordert realistische Maßnahmen auch im Entstehungsbereich von Hochwasserereignissen, bei den Zubringen/ Seitentälern, zu setzen. „Wir sind selbstverständlich bereit unseren Beitrag für den künftigen Hochwasserschutz zu leisten, verlangen aber realistische Eingangsgrößen bei der Berechnung, welche dem Gesetz und dem Stand der Technik entsprechen sowie eine Gesamtbetrachtung des Hochwasserschutzes in Tirol“, fasst Obmann Alfred Enthofer die Beweggründe für die Gründung des Vereins zusammen.

Gerechte Verteilung von Nutzen und Lasten

Dass Maßnahmen zum Hochwasserschutz sich nicht nur entlang des Inns abspielen dürfen, zu diesem Schluss kommt an sich auch die aktuelle Studie von Prof. Günter Blöschl, die sich mit den Retentionen im alpinen Raum beschäftigt, auch wenn es die Verantwortlichen der Abteilung Wasserwirtschaft in der Tiroler Landesregierung gerne anders sehen würden. Die Schaffung von Retentionsflächen entlang der verschiedenen Zubringer zum Inn, wäre auch ein Sicherheitsgewinn für die Siedlungen in den Tälern und auch zusätzlicher Schutz in den Entstehungsgebieten.

 

„Die Planung von Maßnahmen zum Hochwasserschutz erfordert unbedingt eine Gesamtbetrachtung von Tirol. Es kann nicht sein, dass Sicherheit für viele auf Kosten einiger weniger geschaffen wird“, sagt Alfred Enthofer. „Wir von „Hochwasserschuz Tirol“ fordern eine gerechte und demokratische Verteilung von Nutzen und Lasten. Denn die wertvollsten Gründe des Unterinntals als Retentionsflächen zu opfern und sie damit auf Jahre, wenn nicht Jahrzehnte, unnutzbar zu machen, ist Wahnsinn und alles andere als zukunftsorientiert!“

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